Malen, raffeln, drucken

Malen, raffeln, drucken

Der Begabung – und Begabten Workshop « malen, raffeln, drucken» der Schule Churwalden ist wieder auf reges Interesse gestossen.

Insgesamt 12 Kinder haben sich auf originelle Weise bei den zwei Lehrerinnen, Antonia Kohler (Malix) und Christa Obrist (Churwalden), beworben. In den angebotenen Workshops wird nicht lange erklärt. Es geht schnell zur Sache und wird selbständig gearbeitet.

So ging es auch dieses Mal im Zyklus 1 mit einem kurzen Input von Sibylle von Olfers Bilderbuch «Etwas von den Wurzelkindern» zur Gestaltung eines eigenen Baumes und dessen Lebensraums. Die Kinder skizzierten mit Bleistift einen knorrigen alten Baum. Die Rindenstruktur haben sie mit der Raffeltechnik gestaltet. Dazu werden Farbstifte an Schleifpapier gerieben und auf das befeuchtete Papier abgegeben. Die Farbkrümel lösen sich ganz unterschiedlich auf und ergeben so eine interessante Struktur. Die Baumkrone gestalteten sie mit der Bündelungstechnik. Dafür nimmt man einige Farbstifte in die Hand und malt mit ihnen gleichzeitig. Oder man nimmt gleich einen Magic Stift mit mehreren Farbminen. Anschliessend haben sie sich überlegt, wer in ihrem Baum wohnen soll und haben ihre Ideen aufgezeichnet und ausgeschnitten. Nach dem Gestalten des Wurzelwerkes haben ihre ausgeschnittenen Tiere ihr neues Zuhause bezogen. Der Fantasie waren da keine Grenzen gesetzt. Mit grosser Konzentration und Eifer waren die jungen Künstler am Werk.

Bei den nächsten beiden Treffen haben die Kinder den Reliefdruck kennengelernt. Da brauchte es schon grosse Vorstellungskraft. Aus verschiedenen Kartonschichten gestalteten sie Christbaumkugeln, Tannenbäume und Sternenhimmel. Schicht um Schicht musste aufeinander geleimt werden. Das ganze Werk haben sie mit wasserfestem Leim bestrichen und anschliessend mit wasservermalbaren Neocolor satt angemalt. Dann ging es ans Drucken. Ein angefeuchtetes Papier wurde auf das Relief gedrückt. Allmählich schimmerten die Farben durch und das Papier konnte sorgfältig abgezogen werden. Das Staunen war gross. Die meisten konnten sich ihr Resultat vorher nicht vorstellen und waren dementsprechend überrascht. Mit dem Relief hätte man weitere Drucke machen können.

Beim nächsten Auftrag durften sie es krachen lassen. Mit Gouach malten sie ein farbintensives Feuerwerk und experimentierten mit verschiedenen Pinseln. Dann überzogen sie das Ganze mit Tusche. Nach dem Trocknen durften sie das Feuerwerk auswaschen. Die entstanden Kontraste brachten das Feuerwerk erst recht zum Leuchten und dies ganz ohne Lärmemissionen. In den Wartezeiten haben sich die Kinder mit Papierbatik, Pointillismus und dem Schablonieren die Zeit vertrieben.

Zum Abschluss beschäftigten sich die Zyklus 1 Kinder mit Buchstabenkompositionen und bunten Flächen. Bei der Farbgebung lernten sie die Begriffe, hell-dunkel, komplementär, kalt-warm, leuchtend – matt, kennen. Mit wasserfesten Farbstiften gestalteten sie mit dem erlangten Wissen diverse Karten.

Die Kinder vom Zyklus 2 hatten etwas weniger Zeit. Sie bekamen zuerst einen Einblick in die Vielfalt der Farben. Dann ging es ans Kennenlernen und Anwenden derer. Sie gestalteten mit Karton eine Schablone, färbten diese mit wasservermalbaren Neocolor ein und druckten ihre Motive so auf Papier. Weiter beschäftigten sie sich mit einer der direktesten Druckmethoden, mit der Monotypie. Als Vorlage diente ihnen ein Portraitfoto. Dieses legten sie unter eine durchsichtige, saubere und fettfreie Platte. Dann übertrugen sie die zentralen Gesichtsmerkmale mit einer dunklen Neocolor. Anschliessend färbten sie die restlichen Flächen expressionistisch. Danach wässerten sie ein saugfähiges Papier und legten es sorgfältig auf das Portrait. Mit dem Handballen und gehörigem Fingerspitzengefühl drückten sie es fest an. Auch hier war das Staunen gross und das Resultat mit berechtigtem Stolz begutachtet.

Mit strahlenden Gesichtern und ihren Produkten verliessen sie die jungen Künstler ihre Wirkungsstätte.

Der nächste Workshop der Begabungs- und Begabtenförderung der Schule Churwalden startet unter dem Titel: «messen, steuern, regeln».

Bericht Novitats