Mein eigenes Bilderbuch

Projekt „Mein eigenes Bilderbuch“: Kreatives Schreiben und Medienkompetenz in der 2. Klasse

Die Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse von Churwalden haben in den letzten Wochen ein spannendes Projekt zum Thema „Bilderbuch schreiben“ durchgeführt, das nicht nur ihre Schreibfähigkeiten förderte, sondern auch ihre Medienkompetenz und ihr Wissen über die Geschichte des Buches erweiterte. Im Rahmen des Projekts erstellten die Kinder im Unterricht bei Helen und Laura Stirnimann ihre eigenen Geschichten, gestalteten sie auf digitalen Geräten und durften am Ende ein selbstgedrucktes und gebundenes Buch in den Händen halten.

Zu Beginn des Projekts sammelten die Kinder Ideen und entwickelten erste Planungen für ihre Geschichten. Dabei lernten sie nicht nur, wie man eine Geschichte aufbaut – mit einem Einstieg, einem spannenden Hauptteil und einem Ende –, sondern auch die grundlegenden Elemente eines Buches kennen. Schritt für Schritt ging es darum, den Text zu schreiben, wobei auch auf die wichtigsten Schreibregeln geachtet wurde: Satzanfänge wurden grossgeschrieben, Nomen ebenfalls, und jeder Satz bekam seinen Punkt. Zusätzlich übten die Kinder, abwechslungsreiche Satzanfänge zu verwenden, um ihre Geschichten lebendig und spannend zu gestalten.

Der kreative Schreibprozess führte die Schülerinnen und Schüler schliesslich zu einer digitalen Umsetzung ihrer Geschichten. Am iPad arbeiteten sie mit dem Programm „Knietzsche“, um ihre Geschichten zu tippen. Dabei wurde nicht nur die Schreibkompetenz gestärkt, sondern auch die Medienkompetenz der Kinder gefördert. Sie lernten, wie man Texte auf einer Tastatur eingibt, und entwarfen für jede Seite passende Bilder. Eine Vielzahl an Hintergründen, Figuren, Tieren und Gegenständen stand zur Verfügung, mit denen die Kinder ihre Erzählungen visuell gestalteten. Die Auswahl an Hintergründen, wie Strand, Dschungel, Fussballplatz oder Stadt, ermöglichte eine riesige Bandbreite an Erzählmöglichkeiten und liess die Fantasie der Kinder freien Lauf.

Besonders bemerkenswert war die Tatsache, dass die Kinder schon in der Planungsphase darauf achteten, welche Bilder zu ihren Geschichten passten, um so die visuelle Umsetzung optimal vorzubereiten. Am Ende wurde jede Geschichte mit einem passenden Titel und Titelbild versehen, und der Text wurde mit Hilfe der Lehrperson, die in der Rolle der Lektorin agierte, überarbeitet. So erhielt jede Erzählung den letzten Schliff, bevor sie zum Drucken freigegeben wurde.

Doch das Projekt fand nicht nur beim Schreiben und Illustrieren der Bilderbücher seinen Höhepunkt. Die fertigen Werke wurden gedruckt, gebunden und an die Kinder überreicht, die nun stolz ihr eigenes Buch in den Händen hielten. Doch damit war das Projekt noch nicht abgeschlossen: Die Lesekompetenz wurde weiter trainiert, als die Kinder ihre Geschichten im Kindergarten und in der ersten Klasse vorlasen und so ihre Werke vor Publikum präsentierten.

Neben den praktischen Aspekten des Schreibens und Gestaltens wurde im fächerübergreifenden Unterricht auch die Geschichte des Buches thematisiert. So lernten die Kinder, wie Bücher früher in Handarbeit abgeschrieben wurden und erst mit der Erfindung des Buchdrucks ihre heutige Form erhielten. In einem weiteren Schritt beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Herstellung von Papier und entdeckten, wie Bücher im Laufe der Geschichte produziert wurden. Den krönenden Abschluss des Projekts bildete eine kreative Einheit zum Papierschöpfen, bei der die Kinder ihr eigenes Papier herstellten – eine spannende praktische Erfahrung, die die Bedeutung von Büchern und Papier auf greifbare Weise näherbrachte.

Insgesamt war das Projekt „Mein eigenes Bilderbuch“ ein großer Erfolg und bot den Kindern eine wunderbare Möglichkeit, ihre kreativen, sprachlichen und technischen Fähigkeiten zu entwickeln. Die fertigen Bücher sind nicht nur das Ergebnis einer langen und intensiven Arbeit, sondern auch ein bleibendes Erinnerungsstück für die Schülerinnen und Schüler.

Bericht Novitats