Rodel bauen in der Oberstufe

Oberstufe Churwalden – unterwegs mit selbstgebauten Rodel

Die 1. Oberstufe der Schule Churwalden startete im Herbst mit einem besonderen Projekt – dem Bau eines eigenen Rodels. Wie das alles funktioniert hat und was die Schwierigkeiten dabei waren, erfahren wir aus den Antworten vom Lehrer, Herr Stirnimann und seinen Schülerinnen und Schülern.

Herr Stirnimann, wie muss man sich den Bau eines Rodels im Werkunterricht vorstellen? Entsteht der aus vorgefertigten Teilen, oder konnten die Schülerinnen und Schüler vieles davon selber machen?

Gewisse Teile, wie z.B. die Kufen mussten wir einkaufen, da wir sie nicht selbst hätten biegen können. Diese müssen mittels Dampf und Druck in die gebogene Form gebracht werden. Dazu hätten wir die Möglichkeiten und nötigen Werkzeuge nicht. Die Kufen und die Spangen wurden aus Eschenholz gefertigt. Die Spangen haben wir aus Buchenholz zusammengebaut. Alles Holz stammt aus der Schweiz.

Die Spangen wurden mittels einer Zapfenverbindung mit den Kufen verbunden. Die Jugendlichen haben dabei eine Verbindungsart kennen gelernt, die häufig in der Tischlerei und der Zimmerei verwendet wird.

Die Schülerinnen und Schüler haben fast alles selber gemacht. Ich musste für sie nur wenige Schnitte auf der Kreissäge machen, da sie diese Maschine nicht selbst bedienen dürfen. Wenig Metallbearbeitung war auch dabei. So mussten sie versenkte Löcher in die Sohleneisen bohren.

Wie lange haben die Arbeiten gedauert?

Wir haben dafür 12 Doppellektionen Werken eingesetzt und haben wirklich zügig gearbeitet.

Die Schülerinnen und Schüler, welche die Rodel unbedingt vor den Weihnachtsferien fertig stellen wollten, haben kurz vor Weihnachten noch einige Stunden freiwillig in ihrer Freizeit am Rodel gearbeitet. Sie wollten dies unbedingt und haben sehr gut gearbeitet und sich gegenseitig unterstützt.

Was war für Sie als Lehrperson die grösste Herausforderung bei diesem Projekt?

Das war sicher der Umstand, mit 12 Jugendlichen in einer nicht allzu grossen Werkstatt zu arbeiten, damit man sich nicht gegenseitig bei der Arbeit behindert. Was für mich auch eine Herausforderung darstellte, war die stete Überwachung der Arbeitsqualität – die Toleranzgrenze bei einigen Rodelteilen liegt bei 1 – 2 mm.

Würden Sie so ein Projekt wieder machen? Wird das vielleicht sogar zu einer neunen «Oberstufen-Tradition», wie früher die grossen Weihnachtssterne im Metallwerken?

Ich hoffe, dass ich wieder die Gelegenheit dafür erhalte. Die verwendeten Materialien sind leider nicht ganz günstig.

Was, nebst den Aussagen der Lehrperson, auch noch interessant ist, sind die Meinungen der Schülerinnen und Schüler zum Rodelbau.

Wie war eure Motivation für dieses Projekt? Hat es euch Spass gemacht?

Ja sehr! Wir waren alle sehr motiviert und freuen uns darüber, dass wir jetzt einen Rodel haben, den wir selber gemacht haben. Cool, dass Herr Stirnimann das mit uns gemacht hat!

Was war für euch die schwierigste Arbeit am Rodel?

Das waren die Kufen – da wussten wir nicht genau wie das funktionieren soll. Auch das genaue Ausmessen und Arbeiten war nicht immer einfach. Wir mussten sehr sauber arbeiten – das war manchmal richtig schwierig.

Wie sind die Testfahrten verlaufen?

Am Anfang war es etwas schwierig, weil das Rodeln, anders als beim Schlitteln, eine ganz spezielle Lenktechnik erfordert. Das braucht etwas Übung und Konzentration. Nach drei Fahrten waren wir schon fast alle Profis! Da hat es so richtig Spass gemacht! Alle Rodel sind super gut gelaufen und haben die Spur perfekt gehalten.

Ein gelungenes Projekt, das in der Oberstufe Churwalden durchgeführt wurde. Zufriedenheit auf der ganzen Linie – was will man mehr!

2020.03.20 Novitats Rodel OS