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«Mein digitales Bilderbuch» so hiess der letzte Workshop dieses Schuljahres der Begabung- und Begabtenförderung der Schule Churwalden. Es ist ebenfalls der letzte Workshop unter der Ägide von Antonia Kohler (Stellvertretung Fioretta Crottogini) und Christa Obrist.

Christa Obrist hat nach ihrem CAS «Begabungs- und Begabtenförderung» mit Unterstützung von unzähligen Spendern ein Ressourcen Zimmer, genannt «Spitze», in Churwalden eingerichtet. Das Ziel war, allen Kindern den Zugang zur individuellen Förderung von Interessen, Stärken und Begabungen zu ermöglichen. Es war ausgestattet mit Materialien nach den Intelligenzen nach Howard Gardner. Das Zimmer stand allen Lehrpersonen und ihren Klassen offen. Christa Obrist zeigte den Lehrpersonen, wie man da arbeiten kann. Einige Skepsis schlug ihr entgegen. Es brauchte viel Überzeugungsarbeit ihrerseits, bis ein paar Lehrpersonen die «Spitze» regelmässig besuchten. Die Kinder waren von Anfang an begeistert.

Nach der Fusion der Gemeinden Malix, Churwalden und Parpan wurde die Schule neu organisiert. Der Zyklus 1 und 3 sind nun in Churwalden und der Zyklus 2 in Malix. Das Material des Ressourcenzimmers wurde aufgeteilt. Antonia Kohler übernahm in Malix die Begabungs- und Begabtenförderung. Auch sie schloss den CAS in Begabungs- und Begabtenförderung ab.

Zusammen entwickelten die beiden ein jährliches Begabungs- und Begabten Förderprogramm, zu welchem sich die Kinder jeweils bewerben mussten. Mit grossem Effort haben sie sich spannende Themen ausgedacht und sich überlegt, womit sie die Kinder noch fördern könnten. Das Programm stand nicht in Konkurrenz mit dem Lehrplan der Lehrpersonen, sondern war als Ergänzung gedacht. Die Klassenlehrpersonen müssen ihren Stoff durchbringen und haben nicht immer die Möglichkeit sich tiefer mit einem Thema zu beschäftigen.

Dies ist mit ein Grund, warum «Mein digitales Bilderbuch» auf dem Programm stand. Im Unterricht schreiben und gestalten die Kinder bereits mit diversen Programmen Geschichten. Dann steht aber bereits ein neues Thema an. Wir wollten die sprachlichen und kreativen Fähigkeiten noch einmal zum Zuge kommen lassen.

Die 1. und 2.Klässler wurden mit einer Kreisgeschichte ins Thema eingeführt. Situationskomik kam dabei nicht zu kurz. Dann haben sie sich die zwei Programme «Book Creator» und «Knietzsche» an den I Pads angeschaut und die Programme miteinander verglichen. Sie durften wählen, mit welchem sie lieber arbeiten möchten. Die Zweitklässler hatten bereits Erfahrung mit dem Programm Knietzsche und wollten dabeibleiben. Zusammen haben sie sich die diversen Hintergründe und Figuren angeschaut. Denn bei diesem Programm kann man keine eigenen Figuren und Gegenstände einfügen.In einem nächsten Schritt haben sie sich mit dem Spannungsbogen einer Geschichte beschäftigt.Da sie schon voller Ideen waren, haben sie diese in einem Mindmap festgehalten.Das schwierigste war sicher die Ideen mit den vorgegebenen Bildern des Programms unter einen Hut zu bringen. Z.B. hatte es kein Bild von einem Schlüssel. Also musste man die Geschichte wieder umschreiben oder etwas schlüsselähnliches finden. Kreativität war gefragt.Jeder und jede hatte seine Schreibstrategie: Ganze Geschichte fertig schreiben, Satz – Bild, Bilder – Geschichte oder gemischt. Dabei haben sie sich mit Ideen oder technischem Wissen tatkräftig unterstützt.Ausdauer und Motivation war gefragt. Denn so schnell schüttelt man keine Bildergeschichte aus dem Ärmel. Das Tastaturschreiben war auch nicht ohne auf dieser Stufe.

 

Um Schülerinnen und Schüler im Zyklus 2 neugierig und motiviert zu machen, stellte die Lehrperson gleich in der ersten Lektion den «Book Creator», das zentrale Werkzeug dieses Workshops vor. Dabei wurden die wichtigsten Funktionen gezeigt. Anschliessend durften die Kinder die Tools selbst ausprobieren, um ein erstes Gefühl dafür zu bekommen, was sich mit dem «Book Creator» umsetzen lässt – und welche Möglichkeiten sich daraus für ihre eigene Geschichte ergeben.

Danach betrachteten wir gemeinsam verschiedene Kinderbilderbücher und analysierten stilistische Mittel, wie zum Beispiel Vergleiche, rhetorische Fragen und die Gemination. Im Anschluss nutzten wir einen sogenannten Erzähldrachen, um die Geschichte zu planen und strukturieren.

  • Einleitung: Wer sind die Hauptfiguren, wo und wann findet die Handlung statt?
  • Hauptteil: Spannungsaufbau durch geeignete Wörter, wir suchten gemeinsam spannende Begriffe und analysierten typische Elemente wie etwa Konflikte, unerwartete Wendungen, gefährliche Gegner oder Geheimnissen von Charakteren.
  • Schluss: Spannung wird abgebaut – oder bewusst offengelassen.

Nachdem diese Kernelemente geklärt waren, erstellten die Schülerinnen und Schüler mit dem Erzähldrachen eine Grobplanung ihrer Geschichten. Diese wurden in der Gruppe präsentiert und besprochen, somit konnten sich die Kinder gegenseitig wertvolle Rückmeldungen und Tipps geben.

Nun folgte der spannendste Teil, das Schreiben in der Book-Creator‑App. Für viele Kinder der 3. und 4. Klasse war das noch eine Herausforderung: Wie schreibt man ein grosses «A»? Wo findet und wie macht man das Fragezeichen? Wo sind welche Buchstaben auf der Tastatur? Doch Woche für Woche wurden sie sicherer, nicht zuletzt durch Kopieren, Einfügen und immer schnellerem Finden der zu tippenden Buchstaben. So wurden neben sprachlichen Kompetenzen auch technische Fähigkeiten verbessert.

Die Begeisterung war so gross, dass manche Kinder freiwillig zuhause weiter an ihren Geschichten arbeiteten. Am Ende entstanden spannende, fantasievolle Texte. Von Comic- und Horror-Geschichten bis zu Autorennen und Fantasieabenteuern.

Zu guter Letzt mussten die Geschichten exportiert, verlinkt, kopiert und gebunden werden.

Mit grossem Stolz konnten die jungen Autoren ihre digitalen Bilderbücher einander vorlesen und dann auch in Papierform mit nach Hause nehmen.

Die Begabungs- und Begabtenförderung lebt auch im neuen Schuljahr, im Zyklus 1 mit Annina Ruf und Tino Demenga im Zyklus 2, weiter. Die Kinder dürfen sich wieder auf ein tolles Programm freuen!

Bericht Novitats

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